Unschlüssig darüber,

was die nächsten Schritte sein könnten. Welche der herumspukenden Ideen sollte näher betrachtet und vielleicht zu einem dieser auf lange Zeit nicht fertiggestellten Projekte werden? Für welches Hirngespinst lohnt es sich, die Geisterfalle aufzustellen? Vielleicht besser, ersteinmal ein paar Sachen, die zu 95% durch sind, abzuschlie0en oder für beendet zu denken? Vielleicht ist es so, weil mir dann immer noch einfällt, wie es besser sein könnte, dabei kann ich das ja alles noch bei der Version 2 machen. Langen Brief von K. erhalten, vielleicht schreibe ich ihm noch zurück, gleich, ich könnte auch eine schnelle Postkarte schreiben, die zumindest werden aus der Lamäng erstellt und verschicken sich dann auch stetig. Nicht wie etwa diese Disketten, die fertig sind und eigentlich nur an den nächstbesten Maschendrahtzaun gehängt werden müssten.

Ich dachte etwa, ich müsste es erklären und doch noch einen Link verstecken an irgendeiner Stelle, aber wozu denn. Ich schrieb bereits hier und da dazun etwas, dass kann genügen, bitteschön. Vielleicht dass ich es noch einmal in einen kurzen Text zusammenfasse, wenn die Dinger aufgehängt sind und das war es dann damit. Es sind aber auch Schnurchelfallen, einmal ausgelegt ist es sehr schwierig, sie jemals wieder zu bekommen.

Gleich kopfüber

Wie bereits gestern trinke ich den Rest des Kaffees aus, der übrig ist, heute jedoch mache ich nicht den Fehler, die ‚Apollo‘ von Eno / Lanois / Eno zu hören, die ich mir nach dem Hören einer sehr langen Radiosendung spontan beim Onlineauktionshaus kaufte, und darüber die Zeit zu vergessen. Auch werde ich (zunächst) keine Gedicht|e lesen, sondern mich gleich kopfüber. Gestern Rückmeldung von S. zu den eigenen Gedichten, er hat ja mit allem recht was er schreibt.

Gegen Morgen wild geträumt, verschlungene Pfade, mit Ranken fast überwuchert, bemooste Steine, eine ratternde, achterbahnähnliche Bergbahn (die Schienen jedoch ausschließlich auf dem Boden). Dann in einer Art Gartenwirtschaft, jemand stellt Bier auf den Tisch, es ist eine Leinwand aufgebaut, auf der ein apokalyptischer Film läuft, in einer Steppe spielt sich eine Szene ab, in der Autowracks o.ä. am Rande einer Straße stehen und diese tw. blockieren. Ein Mensch, der mit mir am Tisch sitzt, stürzt sich in die Leinwand hinein, ist dann in dem Film, wir sehen ihn, wie er beginnt, die Trümmer zur Seite zu schieben. Dann bin ich selber in dem Film und helfe dabei.

Dann laufe ich außen auf einem geländerlosen Balkon im obersten Stockwerk eines Hauses entlang, an einer Ecke befindet sich eine Sicherung, die sich jedoch als viel zu wackelig herausstellt. Hier geht es nicht weiter. Der Rückweg kann nur durch ein Fenster gehen, welches in ein Zimmer führt, der Bewohner ist da und ich kenne ihn wohl auch, jedenfalls darf ich durch das Fenster hinein. Es laufen drei Fernseher, einer steht auf einem kleinen, runden Tisch, zwei auf dem Boden. Es sind alte Röhrenfernseher, auf denen unterschiedliche Szenen aus einer Kinderserie gezeigt werden, in der es um die Erlebnisse lebendiger Lokomotiven geht. Auf dem Boden sind mindestens zwei kleine, voneinander unabhängige Spielzeugeisenbahnen aufgebaut, legobunt, die beständig im Kreis fahren und eine Lichterkette mit bunten Lämpchen verstärkt meinen Eindruck, hier hat sich jemand eine kleine Wunderwelt erschaffen. Ich finde es unangenehm, hier so einzudringen, aber es besteht ja keine andere Möglichkeit.

 

Cortisol Kalenderwoche

Im Radio wurde neulich erzählt, wenn wir Stress haben, dann müssen wir uns eigentlich bewegen, weil unser Primatenhirn dann auf Kampf oder Flucht schaltet. Das Cortisol, welches dabei ausgeschüttet wird, wird durch Bewegung abgebaut. Heute also wieder gelaufen, statt das Cortisol wüten zu lassen. Hilft auch am Abend, dann nimmt man es nicht mit den Schlaf.

In der letzten Zeit denke ich weniger in Kalenderwochen, dieses Strukturierungselement der Zeitmessung verschwand zusammen mit den Tagen des nine-to-five. Nicht für immer, für eine unbestimmte Zeit, die langsam zuende zu gehen scheint, eine unbestimmte Zeit, die deshalb um so besser genutzt oder verschwendet werden möchte, vertrödelte Nachmittage voller Zeichentrickfilme nach Möglichkeit mit einbezogen, ebenso fieberhaftes Arbeiten an alternativlosen Zwecklosigkeiten. Dennoch (also trotz der Zähling in KW) finde ich sehr schön, was Mequito Woche für Woche aufschreibt, nämlich was schön war. Hier etwa KW 12&13.

In den Bildern

Der Rossmann-Fotodienst hat jetzt den dritten Film überbelichtet entwickelt. Einerseits mag ich den Effekt, der sich dadurch ergibt, die Fotos sehen aus wie aus einer anderen Zeit. Andererseits lasse ich wiederum keine Abzüge machen, um schlechte Fotos zu haben, aus denen ich dann mit Scanner und Nachjustierung wieder etwas mache, was der gesehenen Wirklichkeit näher kommt. Aber wenigstens ist es keiner dieser unsäglichen Patina-Filter, mit denen häufig versucht wird, den Bildern (und also dem eigenen Dasein?) mehr Bedeutung einzuhauchen, was in den meißten Fällen leider das Gegenteil bewirkt, für Bild wie auch für Dasein.

Booterstown Train Station, Co. Dublin

Ligne de Métro n°9

Ein schöner Zufallsfund, der sich neulich bei einer Recherche für etwas ganz anderes ergab, sind die Fotos, die Thonon ins Netz stellt. Stille, schwarz-weiße Aufnahmen von unterwegs. Besonders die Serie Ligne de Métro n°9 fand ich sehr schön. Es werden Aufnahmen der hannoverschen Stadtbahn Linie 9 gezeigt, die vom Fasanenkrug nach Empelde fährt. Zu meiner Schulzeit bin ich sehr oft mit dieser Linie gefahren, als Teil des Schulwegs zwischen Kröpcke und Lindener Hafen. Sie fuhr damals noch von der Alten Heide ab und hieß eine Zeit lang auch noch Linie 19. Es sind sehr schöne, filmische Aufnahmen, die mir meine wohlbekannte Stadt mit einem anderen, vielleicht fremderen, Blick zeigen, den ich nicht haben kann und mir manchmal wünschen würde. Selten ist es, dass ich mich in einer fremden Stadt fühle, ich habe auch noch nicht ganz herausgefunden, woran es dann liegt.

ihmezentrum2008-06-16

Das zweite Fundstück habe ich beim Rekonstruieren der alten Blogeinträge gemacht, was immer noch im Gange ist. Es sind Aufnahmen aus dem Jahr 2008, die ich selber gemacht habe und die den Küchengartenplatz zeigen, kurz bevor die Fußgängerbrücke zum Ihmezentrum abgerissen wurde. Jetzt sind die Fotos eine Erinnerung daran, wie der Küchengarten einmal ausgesehen hat und natürlich den beginnenden Verfall des Ihmezentrums. Wie ich vorhin erst gesehen habe, ist an einem der Brückenpfeiler ein Plakat zu sehen, auf dem ein Freund abgebildet ist und das für ein Konzert mit ihm warb.

Das sehr dumme Wort „Fahrradautobahn“

Während ich heute dies und das in der Küche und in der Wohnung erledigte, die ganze Zeit über Radio gehört, eine schöne Sendung, in der eine französische Journalistin eingeladen war, etwas über die Wahl am kommenden Sonntag zu erzählen, außerdem erfuhr ich etwas über diese Sache mit den Gedankenlesehelmen, die der Zuckerberg herausposaunt entwickeln zu wollen. Der Professor sagte es käme wenn dann in 10 oder 20 Jahren, aber es wäre noch lange nicht klar, ob es überhaupt so einfach gemacht werden könne, ohne Verkabelung usw, und dies würde ja ansatzweise jetzt bereits funktionieren. Schöne Spitzen gesetzt gegen den Geheimdienst und das Nicht-Verhalten großer Teile der deutschen Politik zu der Massenbespitzelung durch die NSA, usw. Es wurden auch neue Platten vorgestellt, eine CD nur mit Trauermusik, etwa. Dann im Länderreport ausführliche Berichterstattung zur nachhaltig und ganzheitlich danebengegangenen Wohnungsbaupolitik in Hamburg, wobei ich mich zwischendrin durchaus über das sehr dumme Wort „Fahrradautobahn“ aufregte, tief im Innern. Während ich also mit Kartoffeln usw. beschäftigt gewesen bin habe ich nebenbei sehr viel und umfassend erfahren über verschiedene Dinge, was ich sehr gut fand. Dann noch Bärlauch-Petersilien-Pesto gemacht, mit dem Mörser sowie Meersalz, Sonnenblumenkernen und Parmesan. Verhältnis Bärlauch zu Petersilie war vielleicht so 3 zu 1, Parmesan und Sonnenblumenkerne vielleicht auch jeweils 1, im Mörser kleinstampfen natürlich. Die Mengen muss man aus dem Handgelenk machen, kann ich nicht viel zu sagen. Gestern Quartalsbericht in der Kneipe.

Weiter am Roman gearbeitet,

der, wie wir alle immer schon wussten, unbedingt geschrieben werden muss. Das Exposée druckt sich hier gerade noch einmal aus (setzt den ganzen Schreibtisch in Bewegung) und umfasst nun 4 ganze Seiten A4. Der heutige Abend stand aber eigentlich unter dem Motto, eine Gliederung, oder ein Inhaltsverzeichnis, zu schreiben. Was auch über 10 mögliche Kapitel gelungen ist. Ich könnte jetzt also, da wirklich viele Dinge bedacht wurden mit den Schindeln der Vergangenheit, direkt losschreiben.

WIE FLICHT SICH DIE GESCHICHTE DES REISENDEN HIER WEITER MIT EIN? KÖNNTE DER REISENDE VIELLEICHT SOGAR DEN TEXT MIT DEM HUNRIGE CHINESE MIT INTEGRIEREN, ODER WÄRE DAS GGF ZU VIEL? VIELLEICHT EINE KURZE ANDEUTUNG UND DANN DEN ZWEITEN ROMAN MIT DIESEM THEMA MACHEN::??

(noch ist garnicht das erste Wort geschrieben, da denkt es schon an die nächste Geschichte. Aber vielleicht funktioniert Größenwahn ja genau so.) Der hungrige Chinese, wie er seinen Stahlhunger stillt, indem er die Stahlsuppe direkt aus den Hochöfen herauslöffelt, ist ja einer meiner Liebsten. Den hab ich mir mal ausgedacht, seitdem wartet er darauf, fertig zu werden und endlich satt, spukt, dass alles einmal einen Sinn ergeben könnte, das Globalisierungsgespenst. Deshalb muss natürlich der Versuch unternommen werden, diese Figur dort mit hinein zu nehmen, vielleicht nur, damit endlich einmal Ruhe ist.

Für heute aber ist es mir genug und ich bin, zumindest was das betrifft, recht froh.

An einem Vormittag liefen wir die Booterstown Av. hinunter und ich fotografierte mit dem Handy die Telefonkabel, die sich über die Straße spannen.

(Dublin II) (I)

Ich glaube, im Notizbuch habe ich nicht eingetragen, dass uns auf dem Weg die Kirchgänger in ihrer Sonntagstracht entgegenkamen, die vermutl. alle vorhatten, am Abend in den Pub zu gehen und daher die Hl. Messe bereits am Samstag absolviert hatten, damit alles seine Richtigkeit habe.

 

Dublin I (ergänzt)

 

Wenn wir mit dem Flugzeug flogen war es im letzten Herbst und jetzt gerade so, dass wir immer über einen Zwischenstop fliegen mussten. Als wir nach Dublin flogen, sind wir in Amsterdam zwischengelandet und auf dem Rückweg in Paris, Charles-de-Gaulle, was nochmal mehrere Flughäfen sind, die mit Buslinien verbunden wurden. So muss man sich garnicht einbilden, mit Rennen die Verspätung des ersten Fluges wieder gutmachen zu können, der Bus fährt sowieso langsam hinter Brandschutzmauern entlang. Auf dem Hinweg, in Schiphol, war es hingegen geruhsam, der Tag war bereits Abend, auf dem Rollfeld merkte man, dass es hier ein schöner Tag gewesen sein musste, Dämmerlicht. Im Bus flackerten Zeichen auf dem Bildschirm, die mangels Entzifferbarkeit keine Bedeutung erlangen konnten. Es waren vielleicht Wolken und Sonnen-Symbole. Der Transitbereich glitzerte wie besessen und von überallher sprachen Gesichter auf Bildschirmen mit einem. Hier sah und sieht man, wo die Gesellschaft fünf Jahre später steht.

Es wäre schön, einmal mit Zug und Fähre anzureisen. Gerade heute gesehen, dass es auch eine Fährverbindung von Cherbourg aus gibt. Das ist ja fast schon eine ganze eigene Geschichte, die sich anhand der gestrichelten Linie abzeichnet, auf der Landkarte, auf der blauen Hintergrundfarbe, die die Irische See bezeichnen soll, daneben steht CHERBOURG (FR). Das alte Interrail-Europa.

An einem Vormittag liefen wir die Booterstown Av. hinunter und ich fotografierte mit dem Handy die Telefonkabel, die sich über die Straße spannen.

Die Notizen sind noch im Notizbuch und sind noch in einem kleinen .txt im Handy. Während des Schreibens, im Flugzeug, fiel mir der schöne Text wieder ein, der verlorenging zwischen den Geräten, den ich auf der Reise nach Lissabon geschrieben hatte (auch diese Notizen sind noch nicht abgetippt, ich hätte also noch genug Schreibarbeit für viele viele Wochen, wenn es sein müsste). Hier schreibe ich nur noch schnell die Links hin, die ich mir vorab gemerkt hatte und die ggf. zum späteren Gebrauch noch nützlich sein könnten: Lonelyplanet # lecoolwalkdublin.tumblr.com # Facebook Places # Timeout # https://twitter.com/Dublin_ie # Leapcard (die Leapcard lohnt sich, wenn man wirklich viel mit den Bussen fahren möchte, wenn es darum geht, am Morgen rein und am Abend raus zu fahren, könnte eine 10er-Karte besser sein) # Die Busse haben uns sehr gut gefallen, besonders natürlich, oben im ersten Stock zu sitzen. Das Busnetz ist aber eher organisch gewachsen und unübersichtlich und wir haben eigentlich immer nur eine Linie genommen, nämlich von Blackrock zum St. Stephens Green, dem schönen Park in der Innenstadt, der ganz gefüllt war mit italienischen Teenagern. Es gibt zwei Straßenbahnlinien, die jetzt tatsächlich auch miteinander verbunden werden sollen. Daher gibt es viele recht unübersichtliche Baustellen in der Innenstadt.

 

Meine Schwester und wohl auch ziemlich viele ihrer Kollegen sowie Teile des Internets waren der Meinung, die Nordseite könnte gefährlich sein und man solle sich dort besser nicht zu weit vorwagen. Ich weiß es nicht. Der Liffey teilt die Stadt in Nord- und Südteil, wobei der Süden schicker ist und der Norden eher der (ehemals) arbeitenden (und daher natürlich ärmeren) Bevölkerung zugeschlagen wird, sehr vereinfacht zusammengefasst. Obschon es so einfach nicht sein wird, haben wir uns nicht weit vom Flussufer entfernt. Das ist für den nächsten Besuch vorgenommen und ich habe heute schon ein wenig recherchiert dazu. Ungelesen die zusammengetragenen Links: Wikitravel # Dublin’s Northside Attractions (ein Zeitungsartikel dazu) # t.b.c.

 

An einem Tag wollten wir eine Markthalle besuchen. Die Schwester schreibt dazu auf Facebook: My visitors and I went to the market hall. Dublin showed its usual „nice“ weather. We didn’t check the opening times in the assumption that it should be open in the middle of the day. We were wrong. The market was closed but some apples were left behind.

Ein, zwei Tage nachdem wir wieder hier sind, finde ich ein Gedicht, also als Treibgut im Netz. Gerade noch herausgefunden, es sind Stationen der „Red Line„, der einen Straßenbahnlinie, die vom Hafen aus Nach Tallaght fährt (oben im Bild an der linken Seite zu sehen). Noch vor zwei Wochen genau wären es nur Chiffren gewesen, jetzt ist es eine Ahnung, vielleicht für das nächste Mal.