[Nordsee-Tsunami]

In der letzten Nacht von einem Nordsee-Tsunami geträumt. Wie alle fliehen, weg von der außer sich geratenen See. Versuche über das Telephon meine Familie zu informieren, die eben noch mit mir waren. Die Eltern wetteiferten mit Onkel und Tante, wer den schöneren Schrebergarten zum günstigeren Preis in Aussicht habe, als ich den merkwürdigen Strudel im schwarzgrünen Wasser bemerkte und wie der Boden anfing, sich zu bewegen. Statt eines Anrufes oder einer Textnachricht kann ich nur eine Botschaft verschicken, die aus merkwürdigen Bildern besteht. Das Telephonnetz ist natürlich überlastet, weil alle versuchen, sich zu melden und noch Menschen zu warnen. Ich weiß aber, ich und alle, die mit mir waren, sind in Sicherheit und setze den Weg recht unaufgeregt fort.

Gestern zaghafte Schritte

im mitt- und nachmittäglichen Müßiggang. Limmerstraße, Steet Kitchen, die Linie 10 zum Steintor. „Love & Friendship“ im Hochhaus-Kino, dass wohl umgebaut wird. Jedenfalls waren wir in einem improvisierten Kinosaal plaziert, im Erdgeschoss. Dicht in eine Reihe gestellte kubische Corbusier-Sessel, die erste Reihe dann konsequenterweise die LC4 Chaise Lonque. Wir saßen weiter hinten auf unbequmen Stühlen. Ein schöner Raum mit interessanter Beleuchtung, viele Lampen an den Wänden und eine indirekte Lichtquelle hinter Glas, die wie Tageslicht wirkt. Kein Foto. Der Film (nach einem Roman von Jane Austen) nimmt gemächlich Fahrt auf und ist dann vorbei, als er richtig lustig wird. Schöne Kostüme und gescheite Dialoge. Kann aber gut angeschaut werden, an einem Montagnachmittag im Januar.