HULLCURVE 2x KURZ

Hull Curve: www.hullcurve.de

(Noch befor wir es ganz erforschen konnten & verstehen ist dieses Medium schon wieder verschwunden, noch befor der erste abendfüllende Experimentalfilm oder zumindest ein Besäufnis an der Bushalte mit einem Nokia 6230i aufgenommen werden konnten, gibt es das nicht mehr. Ungeahnte und unzählige Möglichkeiten bleiben ungenutzt. Diese wären zumindest einmal anzudeuten — wie etwa hier. Fortsetzung folgt schweren Fußes. Hull Curve schreibt man in zwei Worten.)

Kafka war nie in Amerika

„Zum Beispiel Banken. Und wenn die groß geworden sind, so groß, dass sie ein Land überschatten, dann heißt das Land Amerika, und nun wollen wir einmal ein Amerika-Buch begucken, das eigentlich gar keines ist und doch eines ist. Es ist von jenem großen Prosaiker Franz Kafka, auf den immer wieder hinzuweisen das schönste Verdienst Max Brods ist – das Buch heißt ›Amerika‹ (und ist bei Kurt Wolff in München erschienen). Das Werk stammt aus der Zeit vor dem Kriege, Brod sagt in seinem Nachwort, dass es schon viele zarte Lichter des Chaplinschen Humors enthält. Es ist etwas ganz und gar Wunderbares, an innerer Musik und dem Pianissimo der Töne nur noch mit Hamsun zu vergleichen.

(Kurt Tucholsky: Auf dem Nachttisch, 1929)

»Es ist die Photographie meiner Eltern«, sagte Karl. »Nein, ich muß mit den Leuten selbst sprechen.« Die Oberköchin sagte nichts weiter und gab telephonisch in die Portierloge den entsprechenden Befehl, wobei sie 536 als Zimmernummer Karls nannte.

(Franz Kafka: Amerika)

Durch die Verwendung „amerikanischer“ und „moderner“ Motive wie Automobile, Telefone, Wolkenkratzer oder auch die Photographie als Medium der Erinnerung erschuf Kafka aus Fotos, Träumen und vermutlich Filmaufnahmen eine große, amerikanische Welt, ein Theater mit den Ausmaßen eines Stadions. Selbstverständliche nutzte er Traumbilder, wie hier am Beispiel der Einfahrt in den Hafen von New York zu sehen ist:

Vor den drei Fenstern des Zimmers sah er die Wellen des Meeres, und bei Betrachtung ihrer fröhlichen Bewegung schlug ihm das Herz, als hätte er nicht fünf lange Tage das Meer ununterbrochen gesehen. Große Schiffe kreuzten gegenseitig ihre Wege und gaben dem Wellengang nur so weit nach, als es ihre Schwere erlaubte. Wenn man die Augen klein machte, schienen diese Schiffe vor lauter Schwere zu schwanken. Auf ihren Masten trugen sie schmale, aber lange Flaggen, die zwar durch die Fahrt gestrafft wurden, trotzdem aber noch hin und her zappelten. Wahrscheinlich von Kriegsschiffen her erklangen Salutschüsse, die Kanonenrohre eines solchen nicht allzuweit vorüberfahrenden Schiffes, strahlend mit dem Reflex ihres Stahlmantels, waren wie gehätschelt von der sicheren, glatten und doch nicht waagrechten Fahrt. Die kleinen Schiffchen und Boote konnte man, wenigstens von der Tür aus, nur in der Ferne beobachten, wie sie in Mengen in die Öffnungen zwischen den großen Schiffen einliefen. Hinter alledem aber stand New York und sah Karl mit hunderttausend Fenstern seiner Wolkenkratzer an. Ja, in diesem Zimmer wußte man, wo man war.

(Franz Kafka: Amerika)

Ich wußte zuerst nicht eigentlich, wo ich war, erst als ich mich einmal zufällig erhob, sah ich links von mir und rechts hinter mir das weite, klar umschriebene Meer, mit vielen reihenweise aufgestellten, fest verankerten Kriegsschiffen. Rechts sah man New York, wir waren im Hafen von New York. Der Himmel war grau, aber gleichmäßig hell. Ich drehte mich, frei der Luft von allen Seiten ausgesetzt, auf meinem Platze hin und her, um alles sehn zu können. Gegen New York zu ging der Blick ein wenig in die Tiefe, gegen das Meer zu ging er empor. Nun bemerkte ich auch, daß das Wasser neben uns hohe Wellen schlug und ein ungeheuer fremdländischer Verkehr sich auf ihm abwickelte. In Erinnerung ist mir nur, daß statt unserer Flöße lange Stämme zu einem riesigen runden Bündel zusammengeschnürt waren, das in der Fahrt immer wieder mit der Schnittfläche je nach der Höhe der Wellen mehr oder weniger auftauchte und dabei auch noch der Länge nach sich in dem Wasser wälzte.

Franz Kafka, Tagebucheintrag vom 11. September 1912

The Nylon Standard

War und ist vielleicht noch immer der Name, unter dem ich Sounddateien, Musik, Klänge, wie man es immer nennen möchte, veröffentlicht habe. Es gab dazu eine eigene Seite und diverse Auslagerungen bei unterschiedlichsten Anbietern für so etwas, z.B. Myspace, Soundcloud, etc.

Die Domain für das Projekt ist lange gekündigt, das Blog liegt hier noch in einem verwaisten Unterverzeichnis. Der vollständigkeit halber und weil ich einfach nichts wegschmeißen kann, werden unter dem Stichwort „The Nylon Standard“ einige Einträge daraus — inkl. Verweise auf die Klangerzeugnisse — aufbewahrt.

Die Soundcloud-Seite wird vermutlich bleiben, alles andere vermutlich eher nicht.

Initialer Text zur Seite www.the-nylon-standard.de

Über diese Seite

 

Lumumba squad. Summa Sumarum Lirum Larum Löffelstiel. Damm Dasela Dusela Dimm (Bamm Dasela Bumm). Doktrin Dioptrin Dogma Oligarchie Hilversum. Summa Dogma, Damm Bumm (Larum Larum), Sirconflex negativ Abrakadabra was raschelt im Stroh! Nebenan auf dem Bild ein typisches Musikinstrument welches Verwendung und Verwindung findet (so es sie sucht). Nebst Blechkeksdosendeckeln, Chinesischen Wunderheilerkugeln, Alufolie (siehe Abbildung dort an der Seite auch), Draht und Obstkisten sowie noch anderem. Ein Computer bspw.

THE NYLON STANDARD is a tale of tow cities: New York and London (that makes the word of: NYlon). It’s about the capital city of all the W’s. The Newspaper of this imaginotory Town of Nylon. Metropolis (as mentioned in Fritz Lang’s „Metropolis“ and in „Superman“). Nevermind. Blaze of Glory. A Superstar (that’s what you are),hilversum hilversum rex!

THE NYLON STANDARD ist die Geschichte von zweier Städte: New York und London (das macht das Wort von „NYlon“. „NYlon“ war und ist die Hauptstadt der 3 Ws, denn hier sind die meißten Zugänge (gewesen) (dereinst). Metropolis (Wie in dem Film von Fritz Lang erwähnt sowie in „Superman“). Hilversum hingegen liegt am Meer.

endlich

für die quigong e.p. das cover zuende gedacht, mit leichtigkeit. noch nicht ausprobiert, aber es kann so sein: normales cd-jewelcase, vorne der name des projektes und der titel eingeritzt ins plastik. scan von schmirgelpapier als covermotiv. auf der rückseite die infos zum projekt, tracks usw. unter der cd-halterung befindet sich passgenau ein stück tatsächliches schmirgelpapier, welches nach hinten durch das plastik zu sehen ist. die cd selber ist an der äusseren ecke mit einer schere eingeschnitten (muss man vor dem brennen machen und möglichst das sich das plastik nicht zu sehr nach aussen wölbt) und mit edding oder wie auch immer beschriftet. die erste dieser art „verletzter“ cd’s dreht sich gerade problemlos hier im laufwerk. auch dieser winamp-datenbank die tracks mal übermittelt gerade eben.

(Zuerst veröffentlicht auf www.the-nylon-standard.de am 6.12.2007)

The Birds (Work in Progress)

(Zuerst veröffentlicht am 17.4.2007 auf www.the-nylon-standard.de )

Notitzen darzu:

Quietscheentchen, 101 American Bird Songs, Das Dampfflugzeug (ein Vogel aus Eisen), Raben, Elisas Vogelgedichte usw.

Bisherige Ergebnisse dessen:

Quietscheentchen (3.9.2006, 3:34 Min)

Ist ein Ton der aus dem anfänglich zu vernehmenden Stimmung einer handelsüblichen Quietscheente (Ein Badespielzeug welches bereits anderenorts besungen worden ist) entnommen wurde. Das weiter folgende ist ledigenlicherseits eine bearbeitung des ersterwähnten Dings.

Quietscheentchen Dampfflugzeug Fragment 1 (14.4.2007, 8:12 Min)

Ist eine Konglomerierung aus dem o.g. Stück „Quietscheentchen“ und den neulichst auf dem Friedhof aufgenommenen Vögeln. Nebst Anderem. Auf der Insel, und wir leben von Fischen und. Ein hartes Stück Arbeit ehrlich gesagt und denn ist es möglicherweise garnicht einmal die entgültige Version sozusagen. In innigster Erinnerung an den großen Erfinder Clément Ader und sein Dampfflugzeug. Wieder mal.

Vögel auf dem Stadtfriedhof Ricklingen, nebst einem Flugzeug. (11.4.2007, 2:38 Min) (Ist eine Aufnahme mit dem Handy, rekordiert am 3. Todestag ebd.)

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Dieser Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.

quigong e.p.

(Zuerst veröffentlicht am 5.3.2007 auf www.the-nylon-standard.de)

cover2_300×300.jpgAuf der Quigong E.P. sind vier Tracks enthalten. Dieses Kleinod der Meditationsmusik kommt mit wesentlich leiseren Schritten angetappst als der Vorgänger „10on10„. Die Stücke heißen:

1.) Halloween (2:51)
2.) BLECH und KUGELN CO. (2:15)
3.) beegoonk dess fluss-s (4:01)
4.) big elephant drinks (10:27)

Gesamtspieldauer: 19:34 Minuten.

Jeder möge sich diese bitte gerne bei last.fm herunterladen!

Das Cover besteht aus Schmirgelpapier, wobei die unschmirgelige Seite nach aussen und als zu beschriftende verwendet wird. Nach ersten Feldversuchen mit ohne Schutz haben sich „The Nylon Standard“ dann doch entschieden, die Schmirgelinnenseite schutzhaftig auszukleiden. Es bedeutet jedoch immer noch dasselbe. Aber. Sand im Getriebe ist eine schöne Sache, nur in unseren CD-Playern nicht unbedingt und die CD’s hätten auch eine Lebensdauer von Circa 5x rein- und rausziehen. Da wäre der Preis von 15 Euros dann doch ein wenig. Zu.

cover1.jpg backcover1.jpg

Jedes Exemplar ist selbstredend handgefertigt und mit Blut, Schweiss und (insbesondere auch) Tränen des Künstlerkollektivs getränkt. Alle haben sich in einen Kreis gestellt und gemeinsam geweint.

Die „Quigong E.P.“ kann man zum Preis von 15,oo € bestellen. Darin enthalten sind Porto und Packaging (innerhalb der EU). Bevor es hier ein Shopsystem gibt (vorraussichtliche Realisierung 2050) wende Dich bitte an thenylonstandard ÄTT googlemail PUNKT com.

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Dieser Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.

Der neuesten Klang:

(Zuerst veröffentlicht auf www.the-nylon-standard.de am 16.4.2007)

Quietscheentchen (3.9.2006, 3:34 Min)

Ist ein Ton der aus dem anfänglich zu vernehmenden Stimmung einer handelsüblichen Quietscheente (Ein Badespielzeug welches bereits anderenorts besungen worden ist) entnommen wurde. Das weiter folgende ist ledigenlicherseits eine bearbeitung des ersterwähnten Dings.

Quietscheentchen Dampfflugzeug Fragment 1 (14.4.2007, 8:12 Min)

Ist eine Konglomerierung aus dem o.g. Stück „Quietscheentchen“ und den neulichst auf dem Friedhof aufgenommenen Vögeln. Nebst Anderem. Auf der Insel, und wir leben von Fischen und. Ein hartes Stück Arbeit ehrlich gesagt und denn ist es möglicherweise garnicht einmal die entgültige Version sozusagen. In innigster Erinnerung an den großen Erfinder Clément Ader und sein Dampfflugzeug. Wieder mal.

Seelenmusik

(Ursprünglich erschienen auf www.the-nylon-standard.de am 6.3.2007)

Seelenmusik“ ist ein Klangkunstprojekt welches bereits einmal viel größer war, bis ich einen grundlegenden Fehler entdeckte. Alles war falsch herum. Es gibt jedoch bereits zwei neue Scans, die den Grundgedanken verdeutlichen.

screen_seelenmusik.jpg

Ich habe Bilder genommen von Personen (ursprünglich), diese in schwarz/weisse umgewandelt (zwei Farben) und dann die Dateien „per Hand“ und Texteditor in Sounddateien umgewandelt. Diese Dateien hab ich dann in einem Flashfilm mit dem Bild dergestalt verbunden so das man sehen konnte wo in dem Bild sich welcher Klang befindet.

Dadurch. Sollte eine Annäherung an das Bild. Von einer gänzlich anderen Position aus. Mathematisch gesprochen eine Ableitung, der Sound. Der Schatten dessen. Eine Projektion möglicherweise. Der Klang als versteckte Seele des digitalen Bildes, als „Blick“ (gewissermaßen) ins Verborgene der abgebildeten Person oder des Gegenstandes. „Seelenmusik„.

(wie sich durch diese arbeit die sichtweise in verschiedenen richtungen verändert, auf den bildinhalt bezogen, auf das was das bild „materiel“ ist, auf das wozu sich das digitale material umformen lässt und)

Weitere Scans folgen in Kürze.


Making of „Seelenmusik„:

making_of_seelenmusik.jpg

Ideen:

Geometrische Formen
Berühmte Persönlichkeiten
Innenansichten

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2 Kommentare »

Christian K. schreibt:

Haha, die Idee ist fantastisch und das Ergebnis faszinierend. Allerdings finde ich persönlich den Namen “Seelenmusik” unpassend, denn es ist ja eine rein technische “Ableitung”, die wie ich finde der Seele nicht gerecht wird. Zumindest empfindet das meine Seele so.

(Wie ich hier gelandet bin: Ich hab durch Zufall irgendwo draufgeklickt, wo “Seelenmusik” stand, weil das für mich ein wunderschönes Wort ist. Ich als Musiker verwende es für Musik die von der Seele kommt und mit Seele gespielt ist. Das ist für mich Hauptkriterium (wenn nicht das einzige), welches “gute” oder “schlechte” Musik macht – völlig unabhängig von Stilrichtungen.)

19. Jan. 2010 | # |

T.N.S. schreibt:

Ich gebe gerne zu das der Name für diese doch recht technisch hergestellte “Musik” etwas unglücklich gewählt ist, es heisst in meinem Kopf und hier nun aber schon seit ein paar Jahren so. Dahinter steht der Gedanke, durch diese Uminterpretation der digitalen Bildinformation etwas mehr über das Bild zu erfahren als das, was man mit dem Auge dort sehen kann. Das “Wesen” des Bildes, vielleicht die Benjamin’sche “Aura” die es, damit fängts schon mal an, bei technisch reproduzierbaren Werken ja eigentlich per Definition garnicht gibt.

Außerdem freue ich mich natürlich das hier mal jemand reinschaut und sogar einen Kommentar schreibt, die meißten Besucher sind auf der Suche nach etwas ganz anderem, das irgendwie mit Nylon zusammenhängt. Eigentlich wollte ich schon längst ein paar mehr Stücke hierfür angefertigt haben, auch ein kurzer Film mit mehreren hintereinander wäre denkbar, nur leider die Zeit!

19. Jan. 2010 | #

10On10

(Zuerst veröffentlicht am 5.3.2007 auf www.the-nylon-standard.de)

kurze projektbeschreibung: 10On10, das sind 10 stücke auf 10 disketten. jedes stück ist jeweils soweit runterkomprimiert das es auf die diskette passt. 10On10 wird in handgestalteten diskettenboxen verpackt. jede diskette ist handbeschriftet. es ist noch nicht fertig. hier ein foto.

10on10_box_rot.jpg

10On10 befasst sich thematisch mit dem reisen, bewegung und insbes. mit verkehrsmitteln wie bspw. dampfflugzeugen, grossen schiffen und rennwagen. jedoch hier gleich den futurismus wieder hinter der strassenecke zu vermuten wäre un angebracht. dem ist nicht so. die hatten da ja auch noch keine computer. ob ich die box im endeffekt rot mache oder doch lieber schwarz weiss ich noch nicht. vielleicht auch beides.

Weitere Fotos einer fertiggestellten Box:

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Vorab die Tracks vereinzelt:

The Nylon Standard – 10On10 – Track 1 – indy 500
The Nylon Standard – 10On10 – Track 2 – chip passing
The Nylon Standard – 10On10 – Track 3 – ORTUNG
The Nylon Standard – 10On10 – Track 4 – KLIMAWECHSEL
The Nylon Standard – 10On10 – Track 5 – RENDEZVOUS
The Nylon Standard – 10On10 – Track 6 – CRUSH ON YOU
The Nylon Standard – 10On10 – Track 7 – unsere seele einsparen
The Nylon Standard – 10On10 – Track 8 – dampfflugzeug
The Nylon Standard – 10On10 – Track 9 – 22gather
The Nylon Standard – 10On10 – Track 10 – dcafpppp

Gesamtspieldauer 16:05 Minuten.

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