Neulich im Kalenderreformhaus

Es ist erforderlich, um der Symbolik gerecht zu werden (Vieles ist Symbol und nur eine abstrakte Sache) heute etwas zu schreiben, um der einmal hier eingeführten Kategorie 29ster Februar inhaltsfüllend nachzukommen so sigh us. Ein besonderer Tag, den es nur alle vier Jahre einmal gibt. Weil der gregorianische Kalender praktischerweise aus 365 Tagen besteht. Es fehlt jedoch zum Sonnenjahr die astronomische Summe von 0,2425 Tagen per Anno. Um der Sonne aber annähernd gerecht zu werden (und es ist mir als bekennender Heliozentrist ein Anliegen!) gibt es nun also das Schaltjahr. Früher habe ich mir dazu einen großen Schalter gedacht, der etwa an der Atomuhr angebracht wäre und den dann Helmuth Kohl einmal alle vier Jahre betätigt.

„Wir fordern: Gebt uns unsere Zeit zurück! Macht den 29. Februar endlich zum Feiertag!“

Pro Jahr fehlt uns also circa 1/4 Tag. Daher erklärt sich auch die ständige Zeitknappheit. Diesen Tag bekommen wir dann alle 4 Jahre am Stück zurück. Nicht jedoch unsere Zeit, denn dieser 29ste Februar ist ein ganz normaler Arbeitstag. Das ist das Problem, an welchem das kapitalistische Weltsystemendlich zugrunde gehen wird: Denn wenn man sich 4 Jahre bemüht hat, die fehlenden täglichen Minuten oder Sekunden (das hat noch niemand genau ausgerechnet) irgendwie auszugleichen, sollte man doch eigentlich für vorbildliche Effizienz belohnt werden von der großen Zeitmaschine, aber Pustekuchen!
[audio:http://www.schumusik.de/sophie/77-%20Uhrenkanon.mp3]

3 Kommentare zu “Neulich im Kalenderreformhaus

  1. Hightatras says:

    Zumal sich das kapitalistische Weltssystem im Gemeinjahr an den Monatskartenkunden, Versicherungsnehmern und schließlich den armen Schluckern, die Miete und Betriebskosten zu zahlen haben, gesundstößt wie man meint. Allerdings erhält ja auch der Arbeiter im Februar des Gemeinjahres den gleichen Lohn wie im März oder Januar. Das Schaltjahr: Freund oder Feind des kleinen Mannes?

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