in der zwischenzeit

ich bemerke, wie ich mich beständig verändere, jeden tag und wieder und wieder. dies ist von aussen also überhaupt nicht zu sehen. stand am tag der dt. einheit bei rossmann vor dem deo-regal und überlegte, CD duftneutral zu kaufen. um noch ein wenig mehr zu verschwinden. schreibe jedoch tagtäglich in mein notizbuch; sehr interessante dinge im übrigen. ich lege zeugnis ab: vor dem penny am steintor am abend, die malergesellen in dreierreihe, jeder eine flasche bier vor sich hertragend. ich glaube das war an dem abend an dem ich coupland im bus nachhause gesehen habe. wie dem auch sei. heute in der bibliothek gewesen, es ist studienbeginn, hätte ich es vorher gewusst, ein anderer tag wäre meiner wahl gewesen. an der einfahrt zum conticampus, wo mikroklimatisch veranlasst immer ein beträchtlicher wind ist, beratschlagen von der großen stadt noch nicht abgeschliffene dialekte aus den südlichen bundesländern, in welchem stockwerk sich wohl raum 003 befinden möge. junge akademiker, die mit freudigen gesichtern vor dem großen hörsaal stehen und auf den beginn des lebens warten. das werden sie euch schon austreiben. erinnere ich mich wie ich selbst, in der zweiten hälfte der 90er jahre, dort anfing? zu ungefähr gleichen teile: mitleid über den irrtum, in welchem sie sich befinden und neid über die schier unendlich zählenden möglichkeiten, die dort gewissermaßen von den bäumen herunterhängen. mitneid im garten von gut und böse.

im eingangsbereich der bibliothek, der mann von „wach & schließ“ in seiner polyesther-uniform, dem das hier beständig ein- und -aus und insbes. nach oben strebende vitale elend seine ganze würde doch nicht hat nehmen können. ein wenig fadenscheinig ist sie nur geworden, über die jahre. die würde, nicht die uniform.