heute – ein text

Nicht aufstehen wollen und schließlich aufstehen dann, zum Frühstück eine Banane heute nur, und Du machst dir Deinen Kaffee selber, Duschen und den Bart rasieren am Hals und unter den Nasenlöchern, den ich mir wachsen lies zwischen den Jahren einer inneren Eingebung folgend. Prophetentum. Auf dem Weg nach Unten hinunter die Treppen, in den Briefkasten schauen, eine Mahnung von der Bibliothek rausfischen, den Bus um die Ecke kommen sehen als ich an der Haltestelle angekommen bin, die Musik auf die Ohren, Gestern machte das Headset Merkwürdigkeiten, jetzt nicht mehr, wer weiß. Im Baumarkt durchsichtiges Klebeband beidseitig verklebend kaufen und die Aushilfe weiß mir nicht zu helfen also nehm ich es. Erfolglos bei der Sparkasse da Buch vergessen, nächsten Bus den ich nehme. What are you doing? Ich lese in Couplands Jpod, und seit neuestem setzten sich immer die Leute ausgerechnet neben mich, so auch jetzt, obwohl außerdem noch viele weitere (und für beide Seiten bequemere) Plätze frei sind. In der Firma. Arbeiten was bedeutet viel mehr telefonieren in der letzten Zeit, Heute mit einem Haustechniker in einem Abfallwirtschaftsbetrieb an der Weser, welcherart die Fahnenmasten sind vor dem Gebäude. Stunden später dann die Tücher bestellt, denn das telefonieren hat zur Folge das ich mit meinen eigentlichen Arbeiten nicht so recht weiterkomme. Aber das führt nun zu nichts. Treffen mit Dir für eine Unterschrift, auf dem Weg dorthin fahre ich am Bahnhof vorbei und mir denkt sich, dass ich nie diese Mauern anfasse, vorrausgegangen war die Idee, das alles irgendwie unwirklich scheint manchertage. Dann hätte ich ja noch den Text zu schreiben über den angeschwemmten Menschen, den gestrandeten, aber dazu habe ich eine Pressemappe, fein recherchiert im praktischen Internet, die Geschichte anhand von Erscheinungsdaten aufgefädelt. Menschen und insbesondere diese Studenten nerven mich mit ihrem nichts-wollen, dem nichts was über die gesellschaftliche Vorbestimmung hinausgeht wollen. Trotten zur Fütterung in der Mensa und haben die nächsten 50 Jahre Berufstätigkeit nach dem Studium als einzigen Silberstreif. Das klingt fade, aber wir waren anders. Einige weniger allerdings auch, als ich damals gedacht hätte, was sich neuerdings herausstellt, mehr und mehr. Aber ich bin ja auch bürgerlicher geworden als ich es gedacht hätte, und immer noch so. Ich bin ja immer noch ich, kann mich jedoch, und das ist schon merkwürdig, kaum an die Zeit vor der Jahreswende 00/01 erinnern. Da weiß ich einen Grund, bin mir aber dessen auch nicht sicher. Seisdrum. Schlimmerenden. Hoffnung. Die Geschichte von diesen drei Orten in der Elbmarsch, von welchen es einen tatsächlich gibt, habe ich nun auch nie geschrieben und werd es wohl auch nicht mehr. Es fehlt der Bezug zur Provinz, denn das Stadtkind hat mir auch das rumgerenne in den Wäldern, das Zelten im Schnee und Feuerwachen nicht ausgetrieben, und immerhin, Stadtluft macht frei, das gilt noch und ist zu beobachten. Allerorte. Allertage. Was Du wohl jetzt machst, also Jetzt, meine ich, ach, immer dieses Erinnern.

In meiner Vorstellung geht mir Bart Simpson ungefähr bis zum Knie. Stelle die Beleuchtung in meiner Wohnung nach und nach auf Energiesparlampen um, Quecksilbernes Licht. In der Kaiserlampe auf meinem Schreibtisch befindet sich noch eine 60 Watt, die die Finger wärmt auf dem Keyboard. Was mir an der Glühbirne im Badezimmer sehr gut gefällt ist, dass sie einen bis mehrere Momente (um nicht von Augenblicken zu sprechen, diese Zahl wäre doch zu groß dann) braucht bis sie ihre ganze Leuchtkraft entfaltet hat. Das hat Straßenlaternenqualität, gewissermaßen. Im Haus gegenüber ist ein Zimmer allabendlicht erleuchtet vom Flimmern, ausschließlich. Ich will nicht, dass mein Leben so endet, denn wenn man an diesem Punkt angelangt ist, ist das Leben gewissermaßen bereist am Ende angelangt, und der Rest wäre dann hoffentlich schmerzfreies Warten auf den Tod. Der Leuchtglobus den Du mir geschenkt hast habe ich viel zu wenig in Betrieb, eine schöne Metapher wäre, in mit einer Energiesparlampe auszustatten. Bißchen platt vielleicht obwohl. Die Metapher, nicht der Globus. In diesem Text sind die „Dus“ verschiedene. Das aber nur am Rande, nebenbei, und es tut nichts zur Sache, die welche wäre? Mein Sender, der immer weniger mein Sender ist, leider, spielt nur Musik vom Band momentan. Vielleicht eine Gelegenheit, einmal diese ganzen sich stetig weiter ansammelnden Musiken auszuprobieren und anzuhören? Gesagt getan. Mein nächstes Windows wird wieder ein DOS. Mein nächstes DOS wird ein Linux. Versprochen. Verbarrikadiert.

Ein Video:


Link: sevenload.com

 

Mein Schreiben ist ein Instrumenten, mit welchem ich meine Sicht auf die Welt messen kann. Ein Korrektiv. Dieser Text hier ist belanglos, möglicherweise. Mein Schreiben wird stark beeinflusst von meinem Lesen, auf eine Art jedoch, die nicht unbedingt nachvollziehbar ist. Mein Lesen ist mein Input, eine Wechselwirkung ist nicht auszuschließen. Meine Auswahl an Texten ist vollkommener Willkür unterworfen, aber Biographisch gewachsen, so das, wenn wir alle furchtbar viel Glück haben, am Ende etwas ganzes dabei herauskommt. Mein Denken mag sich leider nicht den Agenden des Wissenschaftsbetriebs unterwerfen, sondern geht weitestgehend vom Lustprinzip aus, auch dies wohl wenig anzumerken diesen Staben die ich in das Digitale graviere. Soviel Gravität nun sich angesammelt hat, in all diesen Jahren. Als ich aber damals die Schreibmaschine benutzte ich diejenige auch dafür, vermittelst der X-Taste größere Buchstaben zu produzieren, als die kleine Typen sie mir von sich aus geben wollten. Muss mal im Keller nachsehen (morgen wenn ich die alten VersSchwoerer dort raushole zur Verschickung an die Katze) ob sich noch Fragmente. Die Musik allerdings die ich dort höre ist sehr schön. Zur Zeit schreibe ich hier in eine .odt-Datei, die mir eine längere Textstrecke ermöglicht, vermutlich weil ich den Text über größere Strecken überblicken kann, als in diesen kleinen Eingabekästen im WordPress. Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt noch drei gerade Sätze hintereinander herausbekomme, bei diesem Schreiben das ich mir so angewöhnt habe, und was jetzt mein eigenes geworden ist, meine eigene Sprache.

Wenn ich Idole hätte, dann wäre Coupland auf der Liste ganz oben, und würde sich mit Monsieur Auster einen zumindest drei Ewigkeiten währenden Zweikampf liefern. Hab ich aber nicht. Seit „Generation X“ herauskam, jetzt auch könnte man fast schon sagen ein Klassiker, habe ich aber, das sei zugegeben, fast jedes seiner Bücher gelesen. Nun also „Jpod“. Ein Buch, ein Buch: In dem er sich selbst auch ein wenig nicht ganz ernst nimmt, und bis zur allerletzten Konsequenz das durchexerziert, womit er in seinem ersten Roman angefangen hat: Markennamen und andere Zeichen unserer westlichen Kultur* ganz selbstverständlich in seine Texte einzubauen, und somit Identifikationspunkte zu schaffen, die in der ganzen* Welt verstanden werden können, nicht jedoch ohne sie mit Beständigkeit zu hinterfragen und als Sprechblasen zu entlarven. Ebay und xBox und Spam spielen eine Rolle, Franchise-Ketten und das bereits aus einer Friends-Folge dank Heavy Rotation auch hierzulande weithin bekannte Pottery Barn. Wobei „Friends“ natürlich letztenendes auch nur ein weiteres Synonym für Spießertum ist. Die Orientierungslosigkeit der „Helden“ in dieser an ihren Enden weithin ausfransenden Welt ist wichtiger als das Schallen und Rauchen, dass die Oberfläche bedeckt. Die ganze Sache hat Ausmaße angenommen, die vor 15 Jahren noch nicht im geringsten abzusehen waren. Vorsprung durch Technik. Als ich gerade den Flur hinunter auf der Toilette war („Ruf der Natur“) bemerkte ich wieder einmal, dass eben jener Flur offenbar ein Bassverstärker ist. Hat sich bisher aber niemand beschwert, Feiglinge, allesamt.

Soviel für Heute, später mehr. Im März könnte ich auf der Buchmesse in Leipzig lesen. Vielleicht mach ich das.

3 Kommentare zu “heute – ein text

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  2. No says:

    An einem anderen Orte vermutete ich es bereits. So – wenigstens scheinbar unbefangen – hinmonologisiert, das sind die Besten.

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