seltsam wie sich so die schichten übereinander leg…

seltsam wie sich so die schichten übereinander legen wellenförmig oder in etwa zumindest. das würd ich gerne machen, so ein real-life-podcast wo sich die leute dann während sie mit der rohrpost durch die schläuche jagen anhören können eine halbe stunde lang oder so was sich gestern alles total belangloses unter meinem fenster abspielte. zum anfangs sag ich kurz an wo, was, wann und dann geht das los. feel at homezone everywhere. achso ja, mal kucken von wegen und so, hier ein gewitter das sich am abend abspielte (mp3 1 1/2 minuten lang) und während sich dies ereignete sich folgendes als ich es abhörte mischten sich die boxen mit dem draussen und es schichtete sich alles so übereinander. dann hörte ich schon wieder etwas und nahm es auf, ein gespräch (mit schluckauf, achten sie mal drauf. und dran, !musste natürlich gerade eben nachdenken ob das was lief während ich dies hier schrieb echt war oder aufnahme. denkt wer an dich.

am horizont tobt sich das donnern aus, und auf der strasse im dicken abendlicht ein junge mit einem ball, ich sitze auf dem balkon und versuche blitze zu fangen mit der lichtfalle es gelang jedoch nicht.

Müde. Mineralwasser trinken und

Tee. Ich will mal versuchen zu beschreiben was für ein Gefühl das gerade ist.. eben der Kollegin das U:\ repariert, es war ihr abhanden. Die Regierung Albaniens unter Druck gesetzt. Unterdruck. Der Livestream plappert vor sich hin unter dem Tisch neben dem Schreibtisch wo der Scanner da drauf steht. Ich höre da zu, dann klicke ich einmal. Dann denke ich wieder die Blumen vom Geburtstag, die müßten auch mal weg während mir die Augen fast zufallen. Automatisch verziehen sich die Mundwinkel in Richtung der Ohren. Zisch die Wasserflasche. Die Wellnessgetrinke weil die Aldi-Läden den Mineralwasserumsatz über die nichtzurückgegebenden Pfandflaschen machen. Gewinn. Plastikgeld. Schauer und Gewitterböen. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, ich bin müde, da kann man sich immer schlecht auf eine Sache konzentrieren. Manchmal wenn ein Tag mich sehr gefordert hat und ich am Abend auf dem Bett liege und telefoniere mit Dir und so vielen Blødsinn Plapperkäfer. Dann ist das weil ich eigentlich würde ich das Reden bleiben lassen sofort schlafen müsste. Auf dem Fahrrad gefahren, da war ich hell.

Hier sitzen, die Wange auf der halb geschlossenen Hand abgestützt. Auf die Tasse schauen und doch nicht so recht, fehlte das Telefon klingelt und ich mich erschrecke. Wörter weglassen. Entfallen. Sich keine Mühe geben beim Schreiben von Kommentaren und sonst, Sätze mit einem Komma beenden, so denkt man ja auch. Oder machen sie Punkte? Schrecklich diese Ausrufezeichenschreiber die jeden Satz mit einem ebensolchen beenden. Oh, ich bin wirklich noch müde. Ich denke gerade an die meditative Busfahrt nachher und das ich dann mein Buch weiterlese. Wenn dann der Kopf vielleicht in einem Moment an der Fensterscheibe angelehnt ist vermischen sich die Schwingungen, the Killer in me is the Killer in you, oder wie war die Zeile? Diesen Herbst werde ich mal einen Kürbis kaufen vielleicht. Mirco hat mal vor Jahren so eine Geschichte geschrieben, da geht es um „des Schwarzen Mannes Kehrreim“. Wie kann man eigentlich ◄@► heißen bitte? Der spielt jedenfalls Tuxedomoon gerade in dem anderen Radio. Ich geh mal die Blumen wegschmeissen,

das leise monitorflimmern

in der dunkelkammer meines herzens

Finger weg von der Giftkiste… normalerweise. Heute ging es aber um die Entsorgung (man nehme das Wort auch so) von Altlasten. Ich habe Photos weggeschmissen, zerrissen, Dinge die man so aufhebt bzw. mit sich rumschleppt, über Jahre. Postkarten, Briefe die ich nicht mehr brauche. Die ich nie mehr brauchen werde. Bilder von Leuten die. Ja, auch Deins, wenn Du es genau wissen willst. Du wirst es nicht erfahren. Für die meißten genügte der Papierkorb, einige wurden zerrissen, drei hat das Feuer genommen.
Ich habe eine Fototasche gefunden mit unentwickelten Negativen. Auf einigen dieser merkwürdigen Thumbnails konnte ich so erkennen das ich sie nicht mehr brauche, andere zeigen mir Fremde Menschen, möglicherweise. Ich habe ein paar gescannt, vergrößert, invertiert. Photoshop the Pain away. Es ist wenig zu erkennen, diese Bilder sind so ungefähr wie meine Erinnerung an die Zeit ihrer Entstehung – Bunt, verschwommen und mit Bierflecken. Schemenhafte Gestalten sitzen vor Monitoren. Vielleicht lass ich die Negative entwickeln – manchmal ist die Neugier größer als die Furcht.
Ein paar Momente möchte ich behalten.

Ein weiterer Tag in der Zwischenzeit.

Das Fernsehen ist unerträglich. Während auf den meisten Privatsendern die Schauspielschule Bottrop ihre Talente vorführt bekommt man auf den 3ten einen guten Ratschlag nach dem anderen, und 3Sat könnte sich ebensogut umbenennen in „Der Archäologiesender“, oder so. Wenn ich wenigstens eine Erkältung hätte oder sonstwas, aber so ist es nur ein ausharren in der Unbestimmtheit, es ist eigentlich ja nichts wenn ich es nicht besser wüsste.

Ich habe die Glotze jetzt mal ausgemacht und mir die Haare aus dem Gesicht gekratzt, dass war gut immerhin. Jetzt muss ich mal irgendetwas machen. Erstmal den Besuch heute Abend absagen, so leid es mir tut, aber das passt gerade nicht…